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Die jungsteinzeitliche Siedlung Ehrenstein in Blaustein ist die nördlichste Fundstätte der insgesamt 111 Fundorte des transnationalen UNESCO-Welterbes „Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen“.

Schon vor 6000 Jahren gefiel es den Menschen in Blaustein-Ehrenstein und sie bauten ein Dorf, in dem sie 100 Jahre lang lebten. Bei Ausgrabungen kamen Ruinen von jungsteinzeitlichen Holzhäusern mit Backöfen und offenen Feuerstellen zutage, die Zeugnis ihrer Lebensweise im Blautal geben.

Heute liegt der Großteil der fast 1 ha großen Siedlung gut geschützt unter der Erde im Grundwasser.

Funde

Außer den Hausruinen mit Backöfen und Feuerstellen wurde auch eine große Anzahl an Siedlungsabfällen wie Keramikscherben, Tierknochen, Pflanzenreste, Geräte, Werkzeug und Schmuck gefunden; somit können wir uns ein Bild über das Leben vor 6000 Jahren machen..

Die Menschen der jungsteinzeitlichen Feuchtbodensiedlung waren Ackerbauern und Viehzüchter und ernährten sich von angebautem Getreide und Haustieren, aber auch Jagd- und Sammeltätigkeit trugen zur Ernährung bei.

Ehrensteiner Scheiben

Unter den Fundgegenständen ragen über 200 doppelt gelochte Kalksteinscheiben mit schwarzen eingelegten Randverzierungen besonders heraus. Sie wurden im Dorf hergestellt, da fertige Exemplare, oft mit Gebrauchsspuren, wie auch unvollendete Stücke und Rohlinge vorliegen. Benutzungsspuren lassen deutlich erkennen, dass ein Band oder eine Schnur durch die Löcher gezogen wurde, die Scheiben also keine Knöpfe waren. Die Forschung vermutet, dass es sich um Verschlüsse handelt, aber wovon bleibt rätselhaft.

Außerhalb der Siedlung Ehrenstein sind solche Scheiben nahezu unbekannt.

Entdeckungsgeschichte

Das jungsteinzeitliche Dorf Ehrenstein wurde 1952 bei Baggerarbeiten entdeckt.

Ausgrabungen in den Jahren 1952, 1960 und 2014 zeigten den hervorragenden Erhaltungszustand der aus Holz und Lehm gebauten Häuser. Die Siedlung wird auf eine Größe von knapp 1 ha geschätzt, weniger als 30% sind davon ausgegraben.

Heute liegt der Hauptteil der Siedlung gut konserviert im Grundwasser und steht so zukünftigen Forschungsmöglichkeiten zur Verfügung.